Sprengelmuseum: KUNST UND KÜNSTLER*INNEN IN HANNOVER IM NATIONALSOZIALISMUS
Am 24. Januar 2025 habt uns die versierte Kunstsoziologin und Historikerin sowie Vereinskollegin Elisabeth Lau (M.A.) das Thema nähergebracht.
Im Zwischengeschoss des Museums gibt es einen Bereich, der auf den Recherchen einer Arbeitsgemeinschaft von Kurator*innen des Hauses beruht. Am Beispiel von neun Personen und entlang historischer Ereignisse beleuchtet die multimediale Dokumentation die Situation von Kunst und Künstler*innen im Nationalsozialismus.
Julius Osman, der Kurator des Museums, betont die tiefen Wunden, die die Diktatur in der Welt der modernen Kunst hinterlassen hat. „Die zwölf Jahre der Gewaltherrschaft und ihre Auswirkungen auf das Leben bestimmter Personen und Institutionen sind in unserem Museum, das sich der modernen Kunst verschrieben hat, besonders spürbar. Dieser Ausstellungsbereich macht auch unsere eigene Sammlungsgeschichte transparenter. Die außergewöhnliche Ausstellungsarchitektur, entworfen von Karsten Weber und dem Team von neospektiv, ermöglicht es den Besucher*innen, sich selbst als Teil der historischen Erzählung zu sehen.“
Die Ausstellung stellt nicht nur eine Verbindung zur Vergangenheit her, sondern zieht auch Parallelen zur Gegenwart. Heute sehen wir uns erneut mit politischen und gesellschaftlichen Strömungen konfrontiert, die die Freiheit der Kunst und der Meinungsäußerung herausfordern. Länder, in denen Künstler*innen wegen ihrer Werke inhaftiert oder zensiert werden, mahnen uns, dass die Themen dieser Ausstellung weiterhin von großer Aktualität sind.
Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte schärft unser Bewusstsein für die Bedeutung der künstlerischen Freiheit und die Notwendigkeit, diese zu verteidigen. Die Ausstellung im Sprengel Museum Hannover bietet somit nicht nur historische Rückblicke, sondern wirft auch wichtige Fragen auf, die unsere heutige Gesellschaft betreffen, und fördert das Verständnis dafür, dass Kunst immer ein Spiegel ihrer Zeit ist.










Fotos: Michael Schöpf und Dr. Hartmut Dornow