Berlin, Berlin, wir waren in Berlin – Teil 2

Ehrenamt – einfach machen!

Was für eine hauptstadtgeprägte vergangene Woche. Nach der herausragenden Veranstaltung in der Österreichischen Botschaft auf Einladung der Niederösterreicher am 21. Oktober 2024 in Berlin, habe ich am 26. Oktober 2024 als Präsident des Club Austria Hannover zusammen mit einer Abordnung des Vereins unsere Freunde von der ÖDG (Österreichisch-Deutsche-Gesellschaft e.V. Berlin-Brandenburg) besucht.

Wir hatten doppelten Grund zu feiern. Der erste: Unser Nationalfeiertag am 26. Oktober. Der zweite: Die ÖDG feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.

Den österreichischen Nationalfeiertag haben wir gemeinsam mit hochrangigen Vertretern der Österreichischen Botschaft im Vereinsheim der ÖDG gefeiert. Es war ein schönes Beisammensein, bei dem wir die Gelegenheit genutzt haben, uns auszutauschen und die Freundschaft zwischen den Vereinen zu pflegen.

Präsident Werner G�tz hat beeindruckend dargestellt, wie es der ÖDG und den vielen ehrenamtlichen Österreichern bzw. Freunden Österreichs gelungen ist, sich seit 75 Jahren als perfekter Botschafter für unsere Heimat einzusetzen.

Zwei Personen, die sich seit vielen Jahren für unsere österreichische Heimat einsetzen, wurden von Werner Götz in seiner Funktion als Vorsitzender des Dachverbands Österreichischer Vereinigungen in Deutschland besonders geehrt: Michael Scherz (Österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Berlin bei ADVANTAGE AUSTRIA Deutschland) und Generalkonsul Regierungsrat Stefan Hochmuth erhielten die höchste Auszeichnung des Dachverbands, die Ehrennadel in Gold.

Musikalisch wurde die Feier sowohl durch den vereinseigenen Chor der Österreicher begleitet, als auch durch zwei hervorragende junge Musiker. Joaquin Torre, ein spanischer Violinist, und Syon Najman, ein belgischer Cellist, demonstrierten ihre außergewöhnliche Musikalität und technische Brillanz.

Joaquin Torre wurde 2000 in Madrid geboren und entstammt einer Musikerfamilie. Schon mit vier Jahren begann er das Violinspiel und setzte seine Ausbildung an prestigeträchtigen Institutionen fort, darunter die Escuela Superior de Música Reina Sofía und das Cleveland Institute of Music. Derzeit vervollkommnet er sein Können an der Universität der Künste Berlin. Sein Engagement im Gustav Mahler Jugendorchester und die Unterstützung durch die Alexander von Humboldt-Stiftung zeugen von seiner hohen Anerkennung in der Musikwelt.

Syon Najman, geboren 2002 in Antwerpen, fand schon früh seine Leidenschaft für das Cello. Nach Studien bei renommierten Lehrern wie Prof. Romain Garioud in Paris ist er aktuell bei Prof. Jens Peter Maintz an der UdK Berlin eingeschrieben. Syon hat sich bereits als Gewinner verschiedener wichtiger Wettbewerbe etabliert und gab im Mai 2024 sein beeindruckendes Solodebüt in der Berliner Philharmonie.

Beide Künstler teilen nicht nur eine beeindruckende technische Fähigkeit, sondern auch die Fähigkeit, ihre Zuhörer emotional zu berühren. Ihre Auftritte sind ein klares Zeugnis für die Kraft der Musik, Energie und Ausdruck zu vermitteln. Wir können gespannt sein, wie sie die Welt der klassischen Musik weiterhin bereichern werden.

Von Herzen, wenn auch nicht ansatzweise in der Perfektion, mit der der Chor und die beiden Solisten uns unterhalten haben, haben wir mit großer Freude zum Abschuss der offiziellen Feierlichkeiten unsere Nationalhymne (https://clubaustria.de/bundeshymne/) gesungen.

Das Wochenende in Berlin haben wir natürlich auch genutzt, um die Hauptstadt zu erkunden. Am Samstag hat uns der „100er-Bus“ zu den Highlights von Berlin geführt. An der Museumsinsel sind wir ausgestiegen, sind um das Humboldt Forum herumspaziert, hatten einen tollen Blick auf den Berliner Dom, den Fernsehturm und die Museumsinsel. Dort sind wir auch hinabgestiegen in die sternenbeschienenen Unterwelten und waren von der intensiven Farbwelt beeindruckt.

Am Sonntag haben wir nach dem Frühstück den ehemaligen Ort des Romanischen Cafés (virtuelle Animation des ehemaligen Cafés) an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche besucht. In der sehr schönen Pop-Up-Ausstellung über das Café empfing uns exklusiv Kurator Michael Bienert, ein bekannter Literaturhistoriker und Autor. Das Romanische Café war ein legendärer Treffpunkt von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen im Berlin der 1920er und 1930er Jahre. Joseph Roth, der berühmte österreichische Schriftsteller, war einer der Stammgäste dieses Cafés. Michael Bienert hat uns lebhaft in die Geschichte des Cafés eingeführt und ist insbesondere auf Joseph Roth und andere österreichische Stammgäste des Cafés eingegangen. Im Anschluss sind wir bei gutem Wetter auf den Spuren von Joseph Roth und Robert Musil über den Kurfürstendamm spaziert.

Berlin war in der Zwischenkriegszeit das kulturelle Zentrum des deutschsprachigen Raumes mit einer Vielzahl an Theatern, Opernhäusern, Filmstudios und Verlagen. Die Stadt war voller Energie und bot unzählige kreative Anregungen und Karrieremöglichkeiten. Dieses pulsierende Leben wurde maßgeblich von vielen Zuwanderern geprägt, unter denen sich auch zahlreiche Wiener Künstler, Journalisten und Literaten befanden. Diese trugen wesentlich zum geistigen Klima der Stadt bei.

Ohne die vielen helfenden Hände im Verein der ÖDG wäre es nicht möglich gewesen, die Veranstaltung und das Rahmenprogramm durchzuführen. Ein besonderer Dank gilt Angela Götz, Brigitte Mannigel und Christina Labschütz für die charmante Bewirtung bei der Feier und für ihre grandiosen Kuchen und Torten und die leckere Brotzeit. Nicht unerwähnt bleiben darf Josef Labschütz, der sich unermüdlich für das Ehrenamt einsetzt. Man muss immer wieder feststellen: Ehrenamtliches Engagement ist der Kitt für unsere Gesellschaft und bringt unsere Gesellschaft wieder mehr zusammen.

Hier gibt es weiter Fotoimpressionen der Berlinreise. Hier gibt es die Zusammenfassung.